Foto: Hinrich Wulff

 

ARS Neu Anspach, 2018

 

Ich wurde 1974 in Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) geboren und bin in einem kleinen Elbdorf aufgewachsen.

 

Mein allererstes Gedicht Das Häschen auf dem Steine habe ich mit sieben Jahren geschrieben. --> siehe rechts :-)

 

Ja, ich hab schon als Kind geschrieben, allerdings vorwiegend Briefe und Tagebuch. (Und eben das eine oder andere Hasengedicht.) Erst in Manchester, wo ich studiert habe, hab ich Schreiben als künstlerische Ausdrucksform entdeckt. Und nicht etwa im Studium - nein. Beim Durchstreifen der Stadt!

Schuld war witzigerweise mein vergessener Fotoapparat. Ich wollte all die neuen und fremdartigen Eindrücke irgendwie festhalten, und aus Ermangelung des Fotoapparats begann ich, kleine Fotos aus Worten zu machen. Angefangen hat also alles mit Häusern.

 

Ja, Häuser. Eine echte Offenbarung war für mich, wie wichtig es ist, genau hinzuschauen. Wie wichtig, konkret und detailliert, aber nicht überbordend zu sein. Man musste die aussagekräftigsten Details unter all den vielen nebensächlichen entdecken. 

Dann versuchte ich es mit Parks. Und mit Wettererscheinungen. Und schließlich mit Menschen. Und so bin ich langsam zum Schreiben von Prosa gekommen.   

 

Zuvor habe ich allerdings vieles andere probiert. Das ist wahrscheinlich etwas, was viele Menschen kennen, die eine künstlerische Ader haben: Man verspürt den dringenden Wunsch, sich auszudrücken. Anders auszudrücken als durch Alltagskommunikation.

Aber es ist häufig ein längerer Weg, bis man herausfindet, in welchem Bereich diese Ausdruckskraft liegt. Ich selbst habe viele Dinge versucht, bevor ich zum Schreiben kam. Ich habe z.B. zehn Jahre lang Akkordeon gespielt, hab Schauspiel gemacht, habe zu zeichnen begonnen, habe dann gedacht, Sport könnte es sein, speziell Turnen, oder der Gesang. Um es kurz zu machen: Ich bin überall kläglich gescheitert.

Denn es war eben keiner dieser Bereiche.

 

Erst der vergessene Fotoapparat in Manchester hat mir gezeigt, dass es das Schreiben ist. Dass ich im Schreiben etwas ausdrücken kann, was ich durch keine andere Form kann.  

  

Mein Studium (in Potsdam und Manchester) umfasste deutsche und amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften, und in meiner Magisterarbeit habe ich mich mit Gertrude Stein und Ernst Jandl beschäftigt und mich mit ihrer „aktivierenden“ Wirkung auf den Leser auseinandergesetzt.

 

Während meines Studiums und auch danach habe ich als Kellnerin und Barfrau gearbeitet - was nicht unbedingt das Schlechteste ist, wenn man schreibt. Innerhalb kürzester Zeit trifft man die verschiedensten Menschen und muss es lernen, verschiedene Sprachen zu sprechen und zu verstehen. Und ich rede nicht von ausländischen Sprachen. Ich hatte immer mein Heft dabei, und wenn die Zeit es zuließ, stand ich auch mal schreibend hinter dem Tresen. In dieser Zeit, 1999, erschien auch mein erster Roman. 

   

Ich habe aber nicht nur als Kellnerin und Barfrau mein Geld verdient, sondern auch als Sprecherin gearbeitet, u.a. für das Bildungsfernsehen. Dort hab ich viel gelernt, was ich jetzt auch für meine Lesungen gut gebrauchen kann.

 

Heute lebe ich vom Schreiben und bin sehr glücklich darüber. Ich schreibe Romane und Erzählungen für Erwachsene und Jugendliche und auch Stücke. Außerdem übersetze ich aus dem Englischen.

Ich lebe in Hildesheim. Die Sommermonate aber verbringe ich immer schreibend in meiner kleinen, abgeschiedenen Hütte in Mecklenburg.

 

 

Vertreten werde ich durch die literarische Agentur Poppenhusen in Verbindung mit der Paul & Peter Fritz AG.

 

 

 

 

 

(c) Uwe Schwarze
(c) Uwe Schwarze